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BAUEN-SANIEREN,  NATÜRLICH

Müllvermeidung – 7 Tipps für die Hausbaustelle

Zero Waste am Bau. Das ist unmöglich. Ja wahrscheinlich. Müllvermeidung ist aber immer möglich. Jeder versteht, dass der beste Müll der ist, der erst gar nicht erzeugt wurde. Nun sitzen wir ja nicht an den Produktionshebeln. Es entscheiden andere was erzeugt wird und was davon Müll ist. Oder haben wir diese Steuerung doch selber in der Hand? Langfristig haben wir, mündige Konsumenten sehr wohl ein großes Mitspracherecht. Wir müssen nur davon Gebrauch machen, auch wenn es manchmal im Moment der unbequemere Weg ist.

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Klasklares Wasser und sinnlose Spuren der Menschheit!
Müllvermeidug – Blogparade

Anita und Claudia, mit ihrem Blog aktiv-durch-das-leben wollen mit dieser Blogparade wach rütteln, die Sensibilität wecken und Menschen dazu zu bewegen, über ihr Handeln nachzudenken. Und sie wollen die Umwelt sauber haben. Ich will ebenfalls eine saubere Umwelt haben. Deshalb habe ich mein krassestes Müll-Erlebnis und meine Tipps zur Müllvermeidung für dich in diesem Beitrag verfasst. Die eigentliche Idee der Blogparade ist Müll in der Umwelt beim Wandern oder sich draußen bewegen zu vermeiden.

#WITO #WalkInTrashOut = Geh in den Wald und bring Müll mit heraus

Als ausgebildete Wanderführerin (#insideout) bin ich jede freie Minute in den Bergen unterwegs und mit diesem Thema konfrontiert. Hier habe ich das Blogparadenthema für mein Blogthema „natürlich bauen“ übersetzt. Plus 7 Tipps für die Müllvermeidung auf der Hausbaustelle. Einfach weiterlesen.

Müll beim Hausbau und bei der Sanierung

Zero Waste ist ein gerade sehr moderner Begriff, vor allem in Bezug zum täglichen Einkauf wird davon an jeder Ecke gesprochen. Doch auch auf der Baustelle fällt sehr viel Müll an. Ich denke auch gerade an den Müll der täglich verbaut wird, wie Styropordämmung, Vinylboden, Möbel aus Plattenmaterialien, Kunststofffenster. Diese Liste könnte ich lange fortsetzen

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Plastikmüll, der mit sorgsamer Materialauswahl vermeidbar wäre

Bei einer Haussanierung fällt, je nach Bauzustand und Baujahr oft noch viel mehr Müll an. Alle die ein Haus saniert haben oder gerade mitten in der Arbeit stecken wissen wovon ich spreche. Meist muss das Haus geräumt werden. So wie bei unserer „Bergvilla Helika“. Wir haben beim Hauskauf auf „besenrein“ verzichtet und dafür den Kaufpreis etwas reduzieren können. Es war nicht überraschend, dass dann bei der Hausübergabe einiges im Haus verblieb und von uns weggebracht wurde. Wertvolles war da nicht dabei. In dieser Zeit waren wir beim Abfallsammelzentrum Stammgäste. Mit dem dortigen Hausbrauch sind wir bestens vertraut. Beim folgenden teilweisen Rückbau des Bestandshauses mussten sämtliche abgebauten Materialien entsorgt werden.

Mein krassestes Müllerlebnis beim Hausumbau

Dieses Erlebnis ist auch gleichzeitig meine größte Enttäuschung bezüglich dieses Hauses. Der vorgefundene Müll im und rund um das Haus war vor dem Kauf ersichtlich und keine große Überraschung. Da war die schon längst anstehende Entsorgung von Eternitplatten im Garten. Oder die vollständig in mehreren Lagen verlegten Kunststoffböden. Und die Möbel aus Spanplatten oder anderen Plattenmaterialien, welche wir sehr schnell entsorgt haben. Nein, es waren eingegrabene Polystyrolplatten im Garten. Die haben an dieser Stelle nichts mit der Hausisolierung zu tun gehabt. Die Platten wurden einfach flächig im Garten vergraben. Beim Pflanzen von verschiedenen Stauden bemerkte ich dieses katastrophale Vorgehen.
Wie kann man nur auf so eine Idee kommen? Was hat das überhaupt für einen Sinn? Ich kann es noch immer nicht beantworten. Eine echte Umweltsünde, mit deren Folgen ich hier einmal leben muss.

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Die Mirko-Plastikteile sieht man am Foto leider nicht.

Die Platten konnte ich natürlich nur in Bruchstücken entfernen. Letztendlich fiel das Meiste in kleinen Kugeln auseinander. Um diesen Bereich sauber oder plastikfrei zu bekommen, müsste wir den gesamten Bereich abgraben lassen. Ob wir das bei der Gartengestaltung machen lassen, weiß ich noch nicht. Es ist nämlich genau der Bereich betroffen, der eigentlich so bleiben kann wie er ist. [ich überlege noch]
Immer und immer wieder kommen wieder Plastikteile und kleinste Plastikkugerln zum Vorschein. Immer wenn ein Maulwurf (der ist trotz allen Erdbewegungen mein Gartenfreund) einen Hügel aushebt, kommen Mikroteile an die Oberfläche. Ich mag mir gar nicht vorstellen was dieses unglaublich doofe Vorgehen der vorherigen Besitzer, für Auswirkungen auf Flora und Fauna hat.

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Sondermüll will doch jeder im Garten lagern
7 Tipps hinsichtlich Müll beim Hausbau
  • Keinen Müll in der Natur oder im Garten eingraben – eh klar! Sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht.
  • Verwendet wenn nur irgendwie möglich, natürliche Baustoffe. Dies ist natürlich kein Freibrief diese Baustoffe ungehindert in der Umwelt zu beseitigen. Verwendet zum Beispiel so oft es sinnvoll ist Holz. Abschnitte von geölten Holzböden/Terrassenholz können thermisch verwertet werden. Abschnitte von Vinylboden/WPC (Wood-Plastic-Composites=Holz-Kunststoff Verbundwerkstoff) sind Plastikabfall.
  • Überlegt euch clevere Wiederverwendungen für Verpackungen. Die Verpackungsfolie (Säcke) der Dämmung habe ich für das Abkleben der Fenster benutzt und als Transportsäcke für Abfall. Die Paletten wurden zerlegt und im Stückholzkessel verheizt. Die Karton-Schutzecken habe ich in der Firma zum weiteren Verpacken abgegeben. Verpackungskarton zum Beispiel der Solarpaneele habe ich beim Verputzen und Ausmalen am Boden ausgelegt.
  • Verwendet Baumaterialien in großen Gebinden oder Mehrweggebinden. Sucht euch Anstriche in Pulverform. Spart Verpackung und Transportkosten, sowie Transportgewicht = Umweltentlastung.
  • Kauft direkt beim Hersteller ein. Spart meist Verpackungsmüll. Bevorzugt den Tischler im Vergleich zum Möbelhaus. Holt euch Sand in der Schottergrube im Vergleich zum Halbfertigprodukt im Baumarkt.
  • Macht euch unbeliebt und fragt nach anderen Verpackungs- und Transportmöglichkeiten. Selbstabholung spart meist auch Verpackungsmüll. Oder lasst den Müll beim Händler oder Hersteller.
    Vielleicht können alle zusammen ein Umdenken in Gang bringen.
  • Verwendet so wenig wie möglich Materialien die der modernen Bauchemie zuzuordnen sind. Wie Bauschaum, Silikon, modifizierte Putze und Wandfarben. Werkzeuge und Gebinde werden gewaschen
    und so gelangen schon Bestandteile in den Wasserkreislauf. Das geht soweit, dass chemische Fassadenbestandteile, durch den Regen ausgewaschen, in Flüssen nachweisbar sind.
Kein Müll in die Natur!

Eins ist aber sicher klar, in die Natur darf kein Müll gelangen. Nicht vom Bau, nicht am Straßenrand und nicht am Wegesrand. Die Natur ist Lebensraum und kein Mülllagerplatz. Ich würde es unterstützen, wenn höhere Strafen für achtloses wegwerfen von allerlei Zeugs in die Natur, eingeführt werden würden. Und ich kann absolut nicht verstehen wie ein Mensch sein muss, der achtlos jeden Tag die gleiche Dose an der fast gleichen Stelle aus dem Auto wirft oder seine Jausenfolie unter einem Gipfelkreuz entsorgt.

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irgendwann wächst auch hier das Gras drüber – Plastikmüll (Silagefolie)

Achtsamer für die Natur unterwegs. Sammle Müll der dir ins Auge sticht einfach auf und bringe ihn zum nächsten Abfallbehälter. Oder mach einfach einmal einen Mitmenschen darauf aufmerksam, dass er seinen gerade verlorenen Müll mitnehmen soll. Helfen wir zusammen damit es nicht schlimmer wird.

alles liebe angelique


Ist dein Interesse für die Müllvermeidung geweckt, dann kannst du gerne bei diesen Bloggerkollegen, die ebenfalls an der Blogparade teilnehmen, weiterlesen.
  • ein schönes Beispiel was man bewirken kann von Markus auf seinem Blog Schöne Aussicht
  • 5 Zero Waste Tipps für müllfreies Wandern von Biggi und Flo auf ihrem Blog Phototravellers
  • wirklich krassen Müll im Wald hat Hans-Joachim auf Anders Wandern dokumentiert

Auf die Blogparade aufmerksam wurde ich durch das Blogger-Netzwerk von Bettina. Sie beschäftig sich ganz intensiv mit gesunder Ernährung. Sehr viel Hintergrundwissen kannst du auf ihrem Blog Urgesunde Ernährung
lesen.

14 Comments

  • Bettina

    Liebe Angelique, ein sehr gelungene Beitrag, Danke – auch für den Hinweis auf meinen Blog und die Blogparade von Anita und Claudia, so lieb! Wohin mit dem Müll beim Häuserbau – das ist wirklich nicht so einfach, je nachdem was anfällt, darum finde ich deine praktischenTipps super, kann ich brauchen und wünsche deinem Beitrag viele Leser! An meinem Elternhaus (Baujahr 1770) würde in den 70ern und 80ern Asbest für die Aussenfassade eingesetzt und Nachtspeicheröfen eingebaut, alles Sondermüll, um den wir uns jetzt kümmern müssen, zum die Wände hoch gehen teuer, auch für die Umwelt 🙉 …. liebe Grüße Bettina

    • angelique

      Liebe Bettina, gerne gemacht. Du hast meinen Grundtenor wirklich wunderbar erfasst. Ich fürchte wir sind dabei die gleichen Fehler, wie bei deinem Elternhaus passiert, zu machen. alles liebe angelique

    • Annkathrin

      Moin Angelique,
      dies ist ein sehr gelungener Beitrag! Meine Eltern haben auch den kompletten Altbau renoviert und angebaut & Co. – da fällt wirklich eine Menge Müll an 😱 Es ist schön, wenn es zumindest ein paar Möglichkeiten gibt, Müll zu vermeiden.
      Bezüglich deiner Frage, ob du den Garten jetzt neu machen solltest oder nicht – ich würde es neu machen. Ich glaube, langfristig könnte ich nicht damit leben. Vor allem, wenn Kinder dort spielen sollen in der Zukunft oder Haustiere – das wäre mir kein gespartes Geld der Welt wert.

      Liebe Grüße
      Annkathrin

      • angelique

        Hallo Annkathrin, ja es war eigentlich nicht viel Brauchbares im Haus vorhanden. Nachdem einmal noch schweres Gerät den Garten bearbeiten muss, wird es wahrscheinlich noch einmal abgegraben werden.
        liebe grüße angelique

  • Hans-Joachim Schneider

    LIebe Angelique,

    danke für die Erwähnung meines Müll-Beitrages auf Deinem Blog. Manchmal möchte ich die Augen schließen, wenn ich draußen in der Natur den Müll sehe. Aber das ist natürlich auch keine Lösung.

    Du hast Dir da eine sehr schöne Aufgabe gestellt. Ich liebe Naturmaterialien, vor allem altes Holz. Ein Traum, wenn man das so umsetzt, wie Du es tust.

    Schöne Grüße

    Joachim

    • angelique

      Lieber Joachim, gerne gemacht. In deinem Beitrag habe ich mich, in jeder freien Minute in den Bergen unterwegs, sehr gut wiedergefunden. Und ich kann da nicht wegschauen und frage mich immer wieso macht man so etwas? lg angelique

  • Biggi

    Liebe Angelique, soooo ein toller Beitrag mit wichtigen Tipps! Danke dir! Und danke, dass du deine Reichweite dem wichtigen Thema widmest! Zusammen sind wir stark!
    Dein Müllerlebnis ist ja übelst krass. Was hat sich der Vorbesitzer nur gedacht dabei? Unfassbar. Toll, was du aufgedeckt hast und wie du an die Sache ran gehst! Zusammen kriegen wir eine bessere Welt hin! LG, Biggi

  • Dorie

    Ist ja unglaublich, worauf die Menschen kommen. Den Müll im eigenen Garten zu verbuddeln, auf sowas muss man mal kommen.
    Toller Beitrag auf jeden Fall, sehr wichtiges Thema!
    Liebe Grüße
    Dorie von thedorie.com

    • angelique

      Liebe Dorie, vielen Dank für dein Lesen. Ja wirklich, den Sinn habe ich noch nicht verstanden.
      alles liebe angelique

  • Tanja

    Ich danke Ihnen für diesen wichtigen und interessanten Beitrag. Man sollte immer darauf achten, dass auf Baustellen entsprechende Müllbehälter aufgestellt werden, wo man den Müll schon trennen kann.
    Mit besten Grüßen
    Tanja

    • angelique

      Hallo Tanja,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Mein Fokus war in diesem Beitrag die Müllvermeidung. Der noch anfallende Müll auf der Baustelle sollte selbstverständlich getrennt in ein Abfallsammelzentrum gebracht werden.
      liebe grüße angelique

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