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BAUEN-SANIEREN,  NATÜRLICH

Entscheidungsgründe für die Sanierung

Entscheidungsgründe für die Sanierung eines Wohnhauses …
oder wie alles begann!

Der Traum vom eigenen Haus ist ein Wunsch von vielen. So auch von mir. Der Weg wie man diesen in die Realität umsetzt so vielfältig wie der Mensch selbst. Viele Überlegungen folgten und nach ca. 2 Jahren der Sondierung am Immobilienmarkt sowohl für Grundstücke als auch für Bestandshäuser erfolgte im August 2012 der Zuschlag für das Objekt „Bergvilla Helika“. Die Zweifel waren groß. Schließlich ist es eine Entscheidung für längere Zeit. Doch schon bald, nach mehrmaligen Besichtigungen, kamen die ersten Ideen, wie dieses Haus Baujahr 1972 – optisch wenig ansprechend – in mein Traumhaus verwandelt werden kann.

 

Hier die Entscheidungsgründe für die Sanierung eines Wohnhauses:

 

1. Lage
2. Flächenverbrauch
3. Kosten

4. Kosten und Eigenleistung
5. Altbaucharakter

 

1. LAGE

Der wichtigste Entscheidungsgrund für den Kauf des Hauses war die Lage. Die Ansprüche für die Lage sind natürlich sehr individuell.

Meine Merkmale für die Lage sind:
Sonne: das Haus steht am Südhang und ist mit der Längsseite nach Süden ausgerichtet. So kann man die Sonnenstrahlen bereits beim Frühstück und abends bis ca. 20:00 genießen. Die Sonne und das Licht wirken sich positiv auf das menschliche Wohlbefinden aus. Die Wärme der Sonne wird mit Hilfe von Sonnenkollektoren am Dach für Warmwasser und Heizung optimal genützt. Und zusätzlich erwärmt die Sonne bei entsprechend großen Fenstern tagsüber die Wohnräume. Heizkosten reduzieren sich bei sonniger Lage. Voraussetzung dafür ist, vor allem im Winter die nahezu nebelfreie Lage.

Ruhe (Lärmbeeinträchtigung): das Haus steht auf einem Grundstück mit passabler Größe von ca. 1000m². Dies ist die Basis für sinnvolle Hausabstände, somit ist die Beeinträchtigung durch Nachbarn auf ein vernünftiges Maß reduziert ist. Gespräche ohne „Lauschangriff“ sind in neuen Siedlungen mit dem Trend zu kleineren Grundstücken kaum mehr möglich und beeinträchtigen meiner Meinung die Lebensqualität. Glücklicherweise steht das Haus am Rande einer Siedlung, in einer Sackgasse. Nordseitig grenzt eine landwirtschaftliche Wiese und Wald. Es ist nicht mit Betriebsansiedelungen und vermehrter Bautätigkeit zu rechnen und die Hauptstraße ist hinter einigen Baumreihen versteckt – dies garantiert absolute Ruhe – darüber freue ich mich täglich.

Bergvilla Helika Nachbarinnen
Bergvilla Helika Nachbarinnen

Der Ausblick auf die umliegende Bergwelt ist durch die etwas erhöhte Lage traumhaft. Für die Ausübung meines liebsten Hobbys Bergwandern optimal.

Bergvilla Helika Ausblick
Bergvilla Helika Ausblick

Das Ortszentrum und somit sämtliche Infrastruktur (Ärzte, Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten, Bank, Bahnhof) ist fußläufig in 15 min zu erreichen. Die Bushaltestelle ist am anderen Ende der Siedlung. Zur Autobahn fahre ich 5 min und erreiche 2 Landeshauptstädte mit einer guten Stunde Fahrzeit.

Zusammenfassend sind die Kriterien für Lage sehr individuell, jedoch für den Wert der Immobilie unheimlich entscheidend. Je besser die Lage, desto wertbeständiger die Immobilie. Klar ist, dass der Zustand des Hauses durch eine Sanierung auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Die Lage jedoch bleibt unverändert. Für meine Ansprüche an die Lage fand ich kein geeignetes Grundstück deshalb der Kauf einer Bestandsimmobilie.

Bergvilla Helika Ausblick
Bergvilla Helika Ausblick
2. FLÄCHENVERBRAUCH oder GRUND und BODEN sind ein begrenztes Gut

Der Flächenverbrauch in Österreich ist enorm. Somit verschwindet immer mehr landwirtschaftliche Fläche – der Grad der Eigenversorgung sinkt stetig. Und die Bodenverdichtung steigt mit der fortschreitenden Bebauung und die Folgen sind zum Beispiel Überschwemmungen. Durch die sehr starke Verbauung und Zersiedelung verlieren wir auch die Schönheit unserer Landschaft. Die intakte Natur ist ein hoher Wirtschaftsfaktor (Tourismus) in Österreich und bringt zugleich Lebensqualität.
Die Entscheidung für eine Bestandsimmobilie bringt keinen oder nur geringen (durch einen Zubau vielleicht) zusätzlichen Flächenverbrauch – also ein Nachhaltigkeitsgedanke der mir wichtig erscheint.

3. KOSTEN oder was ist es mir WERT

Der Kaufpreis ist von vielen Faktoren der Immobilien sowie der Marktsituation abhängig. Diese können sein: Lage, Größe des Hauses, Größe des Grundstückes, Zustand des Hauses, Verfügbare Infrastruktur (Wasser, Kanal, Telefon, Gasanschluss,…). Die Entscheidung ob der Kaufpreis passend ist, ist letztendlich eine individuelle – weil verschiedene Eigenschaften der Immobilien persönlich gewichtet werden. Zum Beispiel war ein Argument von Mitinteressenten die verkorkste Raumaufteilung, diese war für mich null Problem – die Räume werden ja auf jeden Fall geändert.

Für die Beurteilung in meinem Fall bleibt ein voll aufgeschlossener Baugrund mit funktionierendem Rohbau und einwandfreiem Dachstuhl und Dacheindeckung neben der Lage, wie schon geschrieben. Für dieses beschriebene Kaufpaket würde ein entsprechender Neubau (nur Grundstück, Aufschließung, Rohbau) erheblich mehr kosten.

4. KOSTEN und Eigenleistung

Wer für sein Eigenheim geplant hat viel Eigenleistung einzubringen ist mit einer Bestandsimmobilie ganz klar im Vorteil. Der Bauherr und ich übersiedelten nach der Hausübergabe innerhalb von 2 Monaten. Hinsichtlich der laufenden Kosten der Idealfall. Die Kosten für die Mietwohnung sparen wir bzw. verwenden wir bereits für den Umbau. Dies wiederum ermöglicht uns eine langsamere Bauweise in der erheblich mehr Eigenleistung (bei 2 Vollzeitjobs) erbracht werden kann. Nachteil natürlich ist das Leben auf der Baustelle.

Für den schnellen Einzug verbesserten wir die Heizung provisorisch, verlegten im Schlafzimmer einen neuen Boden, malten die Wände und kauften einen neuen Kühlschrank und ein neues WC 🙂 und los ging das Leben im wärmetechnisch nicht optimierten Keller und los ging die Bauphase.

5. ALTBAUCHARAKTER

Der Altbaucharakter ist ein sehr wichtiger Entscheidungsgrund für den Erwerb einer Bestandsimmobilie. Mit einem Altbau verbinde ich dicke Wände, hohe oder niedrige Räume, Kastenfenster, großzügige Räume, Durchgangszimmer, Tramdecken, Dachboden, unebene Mauerflächen, Holzdielenböden, tiefe Fensterbretter, Kellergewölbe, angrenzende Stadl oder Hütten … und mit liebenswürdigen Details wie antiken Beschlägen, Mauernischen, Laibungen mit Segmentbogen. Von handwerklichen Feinheiten wie Stuckdecken, zierlichen Fensterprofilen bei Kastenfenstern oder Zimmertüren oder mit besondere Beschlägen bei verschiedenen Bauteilen. Diese Eigenschaften eines Altbaus können im Neubau nicht oder nur mit erheblichen Mühen und Mehrkosten – dann eher nicht – umgesetzt werden.

Dieser Entscheidungsgrund wurde für die „Bergvilla Helika“ als hässliches Entlein aus dem Jahr 1972  leider nicht herangezogen.

 

Ein Haus kaufen und Umbauen ist jedenfalls eine Option um den Wunsch vom eigenen Haus mit Garten Realität werden zu lassen.

Ich freue mich die Herausforderung angenommen zu haben, aus dem Bestand mein Traumhaus zu formen.

Folge meinem Blog angeliquelivingantik für die kreative Umsetzung des Bauprojektes.

Vielen Dank fürs lesen und deine Zeit.

alles liebe angelique

2 Comments

  • helga

    Zu den Entscheidungsgründen zählt auch der Notfall in den zusätzlichen Räumen für die Kinder. Dies war eigentlich der Hauptgrund, warum wir uns für die Sanierung vom Dach in dem Elternhaus entschieden haben. Einige der anderen Anregungen habe ich noch in dem Beitrag gefunden, danke. Überzeugend!

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