7 Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau
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7 Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau

Das Budget bei der Sanierung eines Hauses oder beim Neubau ist höchst individuell. Genau wie der Bau selber und die persönlichen Wünsche an das Bauvorhaben. Der Lottosechser oder das umfangreiche Erbe betrifft ja dann doch die Minderheit der Bauherren:innen. Deshalb müssen wir uns mit den Kosten für unser Bauvorhaben auseinandersetzen. Am Ende soll es ja das Traumhaus sein und nicht der finanzielle Alptraum. Klar, es geht meist um die größte Investition im Leben. Das kann schon sehr belastend sein. Noch nie habe ich so große Summen ausgegeben als für das Haus. Auch ich habe Angebote eingeholt und Preise verlglichen. Das sollte ja bekannt sein. Es ist aber sicher nicht allumfassend und nicht immer zielführend. Deshalb gibt es von mir 7 Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau.

7 Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau

  1. Plane dein Bauvorhaben ganzheitlich
  2. Beschaffe große Mengen von gleichen Materialien
  3. Vereinfache die Konstruktionen
  4. Verwende einfache Materialien
  5. Einkaufen direkt beim Hersteller
  6. Eigenleistung
  7. Lege deine Prioritäten fest
7 Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau
7 Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau

1.Plane dein Bauvorhaben ganzheitlich

Damit meine ich das gesamte Projekt planen und durchdenken. Unmittelbare Nutzungen oder mögliche zukünftige Nutzungen überlegen. Wichtig dabei ist, immer realistisch bleiben. Denn es bringt nichts einer nicht realisierbaren Wunschversionen hinterher zu bauen. Das kostet Geld für Investitionen, die nicht gebraucht werden. Und dann an anderer Stelle fehlen werden. Verkehrswege und Stauraum durchdenken. Kurze tägliche Wege beachten. Welche Eingangstüren werden wie genutzt. Wo könnte vielleicht eine Wohneinheit geschickt geteilt werden? Den Garten nicht vergessen. Wo gibt es einen geeigneten Sitzplatz und wo den geeigneten Zugang? Das sind nur ein paar wenige Ideen.

Es ist egal, wenn du noch nicht alles auf einmal umsetzt. Einen Plan für das gesamt Projekt zu haben erleichtert vieles. Sehr viele bauliche Veränderungen können bereits berücksichtigt werden. Und je nach Baufortschritt ergänzt man eben wieder im Sinne der Gesamtplanung. Nicht nur in einzelne Bauetappen denken. Sondern zu Beginn das große Ganze sehen und dann in kleinere Ziele abändern. Viele bauliche Maßnahmen, wie Heizung, Sanitärinstallation, Elektroinstallation, Kamin, Bodenaufbauten können im Nachhinein nicht mehr so leicht oder nur mit hohem Aufwand geändert werden. Klar kannst du hinterher alles wieder ändern, aber du willst ja Geld sparen und es für zum Beispiel ökologische Baustoffe investieren.

ganzheitlich Planen - einfache Konstruktion
ganzheitlich Planen – einfache Konstruktion

2.Beschaffe große Mengen von gleichen Materialien

Materialauswahl ist ohnehin schon ein schwieriger Punkt beim Hausbau. Wenn du dich auf möglichst wenige verschiedene Materialien beschränken kannst hilft dir das jedenfalls beim Geld sparen. Wenige verschiedene Materialien bringen den Vorteil, dass du von einem Material eine größere Menge benötigst. Dann kannst du vermutlich für die größere Menge einen Preisvorteil beim Baustoffhändler oder Hersteller aushandeln. Baustoffe und Preis sind ja ein ganz aktuelles Thema momentan.

Wenn du größere Mengen auf einmal bestellst bleiben dir auch hohe Materialpreissteigerungen für spätere einzelne Lieferungen erspart. Lieferkosten für weniger Anlieferungen werden jedenfalls gespart. Und im Nachhinein bleiben auch weniger verschiedene Reste übrig. Also die Verschwendung (Restmaterial) ist dadurch geringer. Auch ein ökologisch wertvolles Argument. Frage deine Freunde, die ebenfalls ein Bauvorhaben umsetzen, ob sie nicht gemeinsam mit dir bestellen möchten. Gemeinsam profitiert ihr von den Vorteilen. Übrig gebliebene Materialien können an Restebörsen oder über Kleinanzeigen wieder verkauft werden. Bedenke aber den Zeitaufwand, Lagerbedarf und dass es jedenfalls mit einer Preisreduktion verbunden ist.

Beispiel

Als Beispiel für die Verwendung gleicher Materialien kannst du Bodenfliesen auch für die Wand verwenden. Und sowohl im Badezimmer, den Flur und in der Küche verlegen. Du kannst eine Stärke der Dämmung (z.B. 8cm) für die Fassade, obere Geschossdecke und Zwischensparrendämmung verwenden. Obwohl hier unterschiedliche Dämmstärken sinnvoll sind funktioniert das prima. Oder die Aufsparrendämmung als Putzträger verwenden. Wandfarbe in Pulverform ist haltbar und kann für das gesamte Haus geordert werden. Wiederum ein paar wenige Beispiele die sich positiv auf dein Baustellkonto auswirken.

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Hanfdämmung

3.Vereinfache die Konstruktionen

Einfache Konstruktionen mit immer den gleichen Materialien. Einfache Lösungen im Detail sind weniger fehleranfällig in der Bauphase und auch in der Nutzungsphase. Da sparst du laufend Geld und Zeit. Wählst du die einfachere Lösung ist das in der Regel günstiger und kannst du eventuell auch selber umsetzen. Klar kann man tragende Wände entfernen und das ist auch technisch kein Problem. Jedoch der Weg dorthin ist für mich als Bauherrin kompliziert, weil ich geprüfte tragende Lösungen umsetzen lassen und bezahlen muss. Nicht tragende Wände kann ich in Eigenleistung entfernen und alles ist gut. Ich habe darauf verzichtet tragende Wände zu entfernen und mir sehr viele Kosten gespart.

Auch können Fenster und Türen versetzt werden. Es handelt sich auch hier um eine tragende Konstruktion, die verändert wird. Da gilt es vorsichtig zu sein und fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Einfacher ist es aus einem bestehendem Fenster eine Tür zu machen. Das kannst du wieder leicht selber ausbrechen. Auch so Kleinigkeiten, wie Ablagen / Nischen in der Dusche sind sehr aufwändig. Sieht schick aus und ist vielleicht auch praktisch in der Nutzung. Die Herstellung ist jedenfalls aufwändig und kostet Geld. Ich habe zum Beispiel auf geputzte Laibungen im Wohnzimmer verzichtet um nicht unnötig viel Arbeitszeit beim Verputzen zahlen zu müssen.

entfernen nicht tragender Wände
entfernen nicht tragender Wände

Auch in der Planung ist es wichtig einfach zu denken. Balkone, Erker, Dachflächen, Gauben, Fenster, Türen kosten Geld und sollten überlegt verbaut werden. Auch Sanitärinstallationen können in einer Wand für das gesamte Haus angebracht werden. Technisch ist das nicht notwendig. Du kannst die Leitungen von einem Ende zum anderen verlegen lassen und dann dafür zahlen. Spare und überlege wie du geschickt alles an einem Punkt im Haus vereinen kannst.

Einfaches Material mit einfacher Konstruktion
Einfaches Material mit einfacher Konstruktion
4.Verwende einfache Materialien

Basismaterialien wie Holz solltest du verwenden. Kein weiterverarbeitetes Holz in Form von Plattenmaterialien oder verleimten Hölzern. Jede weitere Verarbeitung kostet Geld und auch Ressourcen. Nebenbei wird auch an Qualität im Sinne von ökologischen Materialien eingebüßt. Besondere Eigenschaften durch stark verarbeitete oder modifizierte Materialien lassen sich die Firmen bezahlen. Es steckt Entwicklung dahinter und die weitere Verarbeitung kostet Geld. Die Verwendung ist oft nicht notwendig bzw. handelt es sich um verbesserte Eigenschaften die für dich überhaupt nicht relevant sind. Zum Beispiel Trocknungszeiten können durch Zusatzstoffe vermindert werden. Eventuell ist es für dich irrelevant ob etwas 1 Tag oder 2 Tage trocknet.

Einfache Materialien selbst herstellen

Wenn du dir Lehmputz oder Kalkfarbe selber herstellen möchtest ist das kein Problem. Du kaufst dir gebrannten Kalk (Calciumoxid) und löscht ihn mit Wasser zu Sumpfkalk, Kalkfarbe (Calciumhydroxid). Die einfachste Möglichkeit der Verarbeitung für einen Wandanstrich. Auch für Holzoberflächen gibt es einfach Lösungen. Zum Beispiel Leinöl. Einfach, ökologisch wertvoll und im Vergleich günstig. Gemischt mit Farbpigmenten entsteht deine reine Leinölfarbe. Leinöl kannst du auf Holz, Eisen, Stein verwenden. Und in deinen Sumpfkalk kannst du auch noch ein wenig davon beimengen.

5.Einkaufen direkt beim Hersteller

Wo immer es möglich ist solltest du direkt beim Hersteller oder so nah wie möglich beim Hersteller einkaufen. Großhändler, Zwischenhändler verdienen alle zusätzlich mit. Auch deren Gemeinkosten finanzierst du mit. Einfache Produkte, die du beim Hersteller kaufen kannst sind mein Spartipp. Zusätzlich erhältst du oft noch ein Service oder jedenfalls kostenlose fachliche Beratung. Es gibt auch Händler, die spezialisiert sind, dir direkt Ware vom Hersteller verkaufen zu können. Kann natürlich sein, dass du ganze Paletten nehmen musst – daher siehe Punkt 2. Und dann kannst du dein Material noch selber abholen und sparst Lieferkosten. Holz kaufst du im Sägewerk. Auch Fabrikverkauf von 2.Wahl Produkten ist ein guter Tipp um direkt beim Hersteller kaufen zu können. 2.Wahl bedeutet nicht ein schlechtes Produkt. Das kann auch ein Verpackungsfehler sein. Einfach bei den Firmen nachfragen.

Holzlieferung direkt aus dem Sägewerk
Holzlieferung direkt aus dem Sägewerk
6.Eigenleistung

Eigenleistung spart in jedem Fall Geld. Hier ein kleines Beispiel. Der durchschnittlicher Stundenlohn in Österreich ist ca. € 12,54 netto (2020). Nehmen wir an, eine Handwerkerstunde kostet € 70,- brutto. Dann musst du für eine Handwerkstunde ca. 6 Stunden arbeiten. Umgekehrt betrachtet kannst du für eine Stunde Facharbeit 6 x so lange brauchen, um nicht drauf zu zahlen. Ein Rechenbeispiel. Wenn du kein Spitzenverdiener bist dann kannst du damit richtig Geld sparen.

Bedenke aber deine Zeitreccourcen sind begrenzt. Ich meine dein Bauvorhaben kann dann schnell einmal länger dauern. Und dann geht es auch noch um spezielles Fachwissen, dass ein Handwerker seines Faches in mehreren Jahren erlernt hat. Das solltest du bedenken bei der Planung deiner eigenen Arbeiten. Trotzdem ist vieles in Eigenleistung machbar. Und in Absprache mit den beauftragten Firmen ist meist eine Mitarbeit bei Hilfstätigkeiten möglich. Wir haben die Arbeiten für den Innenputz an eine Baufirma vergeben. Trotzdem hat der Bauherr an der Putzmaschine gestanden und die Maschine befüllt. Eine klassische Hilfsarbeitertätigkeit die du dir am Ende der Rechnung einsparen kannst.

Lehmputz und Eigenleistung
Lehmputz und [regenfeste] Eigenleistung

Für die Fassadenarbeiten hat der Bauherr eine Zeit beim Wechsel zwischen zwei Arbeitgebern genützt um richtig gut voran zu kommen. Unbezahlte Freizeit ist eine Möglichkeit für einen begrenzten Zeitraum auf der Baustelle arbeiten zu können. Dazu noch ein Rechenbeispiel. Bei den oben genannten Zahlen ergibt das in 3 Monaten unbezahlten Urlaub (174 Stunden / Monat) eine Ersparnis von fast € 30.000,- . Fixkosten müssten natürlich noch abgezogen werden. Aber du siehst warum mit Eigenleistung so viel mehr möglich ist. Du sparst in 3 Monaten in etwa so viel wie das durchschnittliche BRUTTO-Jahreseinkommen der unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich (2020) beträgt!

Rechenbeispiel für die Einsparungen durch Eigenleistung
7.Lege deine Prioritäten fest

Meine Priorität liegt in sehr guten ökologischen Materialien und langlebigen Detaillösungen. Wenn du deine Prioritäten kennst, verzettelst du dich nicht mit teuren Lösungen auf deiner Baustelle. Lösungen die dir eigentlich nicht wichtig sind. Als Beispiel jetzt fallen mir die Kücheneinbaugeräte ein. Unheimliche Auswahl, wo du locker das dreifache, wenn nicht noch mehr Geld loswerden kannst. Für mich hat das keine Priorität. Der neue Backofen ist tausendmal besser als der, denn ich vorher benutzte. Ist ein Vorjahresmodell und das mittlere Preismodell. Da kann man gut damit backen und braten. Es hat für mich auch keine besondere Priorität Smarthome Lösungen zu installieren. Viel zu kompliziert. Ich benötige nur die notwendigste elektronische Versorgung. Es hat jedoch für mich Priorität kein WLan zu benötigen. Daher in verschiedenen Räumen LAN – Kabel und LAN Steckdosen als Priorität festgelegt.

Gedankenschluss der 7 Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau

Meine Spartipps für die Sanierung oder für den Hausbau sind nicht darauf ausgelegt das billigste Material oder den billigsten Handwerker auszuwählen. Das habe ich auf meiner Baustelle auch nicht gemacht. Denn damit erhältst du niemals die beste Arbeitsleistung und das beste Material. Beides ist aber letztendlich für dein Bauvorhaben sehr wesentlich. Klar Preise kann/sollte man vergleichen um ein Gefühl und eine Orientierung zu bekommen, was die Dinge am Bau kosten. Oder was eine Handwerkerstunde kostet. Aber wenn ich jetzt in der Nähe eine Baufirma gefunden haben, welche mit Lehm verputzt und mir die Referenzen entsprechen, hat es keine Sinn mir noch die billigste Baufirma herauszusuchen, die noch nie etwas von Lehm gehört hat.

Da sind sicher einige Informationen dabei, die nicht unbedingt mit deiner bisherigen Vorgehensweise übereinstimmen müssen. Ich freue mich jedenfalls wenn du über diese Dinge nachdenkst und der eine oder andere Spargedanke auch für dich dabei ist. Denn das Baubudget ist bei niemandem grenzenlos, auch wenn es manchmal so aussehen mag.

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alles liebe angelique


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